Historische Darstellung auf Karten

1767/87
Auf dem Schmettau´schen Kar­ten­werk von 1767/87 fin­det sich die ältes­te bekann­te Dar­stel­lung des Schloss­gar­ten­are­als. Hier wird die Anla­ge, die die gan­ze Halb­in­sel süd­lich der Orts­la­ge umfasst, als „Thir­gar­ten“ bezeich­net. Dar­in fin­det sich ein „Carau­schen Teich“. Die Dar­stel­lung stammt aus der Zeit, als Wil­helm von Anhalt (1765–1793) Erb­herr auf Schloss Plaue war. Durch einen hol­län­di­schen Plan­teur hat­te 1726 einer der Vor­be­sit­zer Fried­rich von Gör­ne ca. 1000 jun­ge Eichen aus dem Rib­beck­schen Forst in die Hei­de von Kütz­lau und Plaue ver­pflan­zen las­sen. Es fällt auf, dass es heu­te im Park eine gro­ße Par­tie mit einem rei­nen Eichen­be­stand gibt.


1816/24
Auf dem Decker´schen Kar­ten­werk von 1816/24 fin­det sich die ers­te bekann­te Dar­stel­lung einer for­ma­len, regel­mä­ßi­gen Gar­ten­an­la­ge süd­west­lich des Schlos­ses. Die­se baro­cke Struk­tur stammt aus der jün­ge­ren Gör­ne-Zeit, Anla­ge ab 1711. Die 1749 neu ange­leg­ten Alleen nach Bran­den­burg und Gen­thin sind erkenn­bar.
„Etwa um die­sel­be Zeit ließ Leo­pold von Gör­ne den Lust­gar­ten am Schlos­se, der bis­her von einer „Bohl­wand“ ein­ge­schlos­sen war, mit einer hohen Mau­er umge­ben, die schöns­ten grü­nen Hecken dar­in anle­gen und ein neu­es Oran­ge­rie- und Treib­haus auf­füh­ren“ (HORN 1871). Die damals auf­ge­führ­te Mau­er ist deut­lich durch eine rote Linie gekenn­zeich­net.
Her­rin von Plaue und rest­li­cher Besitz­tü­mer war ab 1793 Char­lot­te von Stolt­zen­berg (1763–1838), die mit Adolph Juli­us von Lau­er-Münch­ho­fen (1755–1831) ver­hei­ra­tet war.


1842
Auf dem Urmess­tisch­blatt von 1842 der König­lich Preu­ßi­sche Lan­des­auf­nah­me ist von der baro­cken Anla­ge nichts mehr zu sehen. Sie ist wohl unter von Anhalt zer­stört wor­den. Erst­mals sind im Süden eine Zie­ge­lei und ein Fähr­haus (nach Möser) ver­zeich­net. Der Nah­be­reich des Schlos­ses ist gegen­über dem wald­ar­ti­gen Süd­ab­schnitt durch eine Mau­er abge­trennt.
1839 hat­te Graf Hans Valen­tin Fer­di­nand von Koe­nigs­marck (1773–1841) das Anwe­sen Plaue von Char­lot­te von Stolt­zen­berg erwor­ben und ver­erb­te es 1841 sei­nem Sohn Hans Karl Albrecht Graf von Koe­nigs­marck (1799–1876).


1863
Auf der Flur­kar­te von 1863 sind kei­ne detail­lier­ten Struk­tu­ren im Park erkenn­bar. Hier taucht aber für den west­li­chen Teil des Parks der Name „Zie­gel­berg“ auf. Die­ser wur­de 1851 von Hans Karl Albrecht Graf von Koe­nigs­marck erwor­ben und in den danach ent­ste­hen­den weit­läu­fi­gen Land­schafts­park inte­griert. Es ist bekannt, dass im Zeit­raum von 1861/65 das Schloss unter der Lei­tung des Ber­li­ner Archi­tek­ten Herr­mann Ende (1829–1907) umge­baut wur­de. Die umfas­sen­de Umge­stal­tung der Park­an­la­ge dürf­te eben­falls in die­sem Zusam­men­hang erfolgt sein. Ob sich der Schloss­herr bei der Park­an­la­ge von einem Gar­ten­künst­ler Ent­wurfs­vor­schlä­ge unter­brei­ten ließ oder die Gestal­tungs­ideen selbst ent­wi­ckel­te ist nicht bekannt. Die Umset­zung des Kon­zep­tes eines Land­schafts­gar­tens wur­de in der Fol­ge durch Inte­gra­ti­on von bau­li­chen Ele­men­ten (Turm, Schieß­ter­ras­se, Teich mit Brü­cken) kon­se­quent wei­ter verfolgt.


1880
Das Mess­tisch­blatt von 1880 der König­lich Preu­ßi­sche Lan­des­auf­nah­me zeigt die gesam­te Aus­deh­nung des Koenigsmarck´schen Besit­zes. Das bis dahin als Gar­ten bezeich­ne­te Gelän­de stellt sich durch die Zukäu­fe im süd­li­chen Bereich und die neue Gestal­tung erst­mals als land­schaft­li­che Park­an­la­ge dar, die durch den Erwerb des „Zie­gel­bergs“ west­lich erheb­lich erwei­tert wor­den war. Die Wege wei­sen in die­ser Dar­stel­lung erst­mals kei­ne geo­me­tri­sche Form mehr auf, son­dern zie­hen sich im geschwun­ge­nen Ver­lauf durch das gesam­te Gelän­de, wel­ches hier als Laub­wald dar­ge­stellt ist. Einer der Haupt­we­ge führt vom Schloss ent­lang der Havel bis zur Zie­ge­lei, vor­bei an einer feuch­ten Wie­se und einem unre­gel­mä­ßig geform­ten neu ange­leg­ten Park­teich. Auf­fäl­lig ist am west­li­chen Weges­rand eine wei­te­re durch eine Mau­er umge­be­ne Gar­ten­par­tie, der sog. „fran­zö­si­sche Gar­ten“, in dem wohl Obst gezo­gen wurde.


1925
Der Nach­trag von 1925 zum Mess­tisch­blatt von 1880 der König­lich Preu­ßi­sche Lan­des­auf­nah­me zeigt die Ver­än­de­rung der Park­kon­fi­gu­ra­ti­on. Der ursprüng­li­che Weg zur Zie­ge­lei wur­de im Zuge des Brü­cken­baus 1917 nach Kirch­mö­ser in eine Stra­ße aus­ge­baut (Koe­nigs­marck­stra­ße).


1986
Die topo­gra­fi­sche Kar­te des Stadt­plans von Bran­den­burg (Havel) von 1986 zeigt die Situa­ti­on der DDRZeit, wie sie im wesent­li­chen auch heu­te noch gege­ben ist: In der Nord­west­ecke sind Kino und Schul­kom­plex in den Park hin­ein plat­ziert wor­den, süd­lich davon zur Anla­ge des Sport­plat­zes eine Auf­hal­dung. Am Havel­ufer wur­de ein Schiffs­an­le­ger in die Ufer­zo­ne vor­ge­schüt­tet. Im süd­li­chen Abschnitt wur­de ein Gewächs­haus­kom­plex errich­tet, west­lich des Schlos­ses Garagen.


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